Presseeinladung zur Vernissage der Einzelausstellung "WABI-SABI“ von Herbert Mehler

Vom 16. November 2022 bis zum 14. Januar 2023

Ob im öffentlichen oder im privaten Raum: Die Arbeiten Herbert Mehlers haben in den letzten 20 Jahren die Herzen vieler Kunstliebhaber erobert. Die Galerie ANNA LAUDEL zeigt ab dem 16. November erstmals eine Auswahl seiner Werke. Als Highlight der Solo-Show gelten die mit 24 Karat Reingold überzogenen, wetterfesten Skulpturen. WABI-SABI – der Ausstellungstitel entstammt aus der japanischen Kultur, in der das WABI-SABI den authentischen Charakter einer Sachewiedergibt und nicht die Perfektion seiner Schönheit. In diesem Sinne arbeitete Mehler schon immer sehr „Wabi-Sabi“, Schönheit in jedem Aspekt der Unvollkommenheit in der Natur zu finden.

Mehler und die produzierte Einzigartigkeit
Für Herbert Mehler ist es von großer Wichtigkeit, von der Idee bis zur fertigen Skulptur alles selbst anzufertigen: „Aus gleichen Modulen ein Ganzes zu bilden – dieser Ansatz wurde im Laufe der Jahre zum Gestaltungsprinzip. Doch „gleich“ existiert sowohl in der Kunst als auch in der Natur nur scheinbar. Genauso, wie keine Schneeflocke einer anderen gleicht, gibt es in meinen Skulpturen keine gerade Linie, keinen Lamellenabstand, welcher dem anderen exakt gleicht. Meine Absicht als Künstler besteht darin, Einzigartigkeit zu produzieren“. Diese Philosophie der gewollten Unvollkommenheit ist angelehnt an eine japanische Ästhetik aus dem 16. Jahrhundert, der sogenannten Wabi-Sabi. Diese besagt, dass im individuellen Ausdruck einer Skulptur eben auch ihre Authentizität liegt.

Nach seiner Ausbildung zum Bildhauer studierte Mehler von 1972 bis 1976 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Inzwischen hat sich eine große Anzahl an Werken im öffentlichen wieauch im privaten Raum angesammelt – darunter auch die 7,20 Meter hohe Skulptur „BELLA DONNA“, welche am Würzburger „Skulpturenufer“ steht. 2007 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Würzburg sowie den Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten. Herbert Mehler ist zudem auf den großen internationalen Kunstmessen vertreten. Gemeinsam mit seiner Frau lebt und arbeitet er in Eisingen, Bayern und Kranidi, Peloponnes.

KAVEX sind Plastiken von der Natur inspiriert
Der Titel der Werkreihe „KAVEX“, die auf zwei Etagen zusammen mit neuen Werken gezeigt werden, leitetsich aus den konkaven und konvexen Konturen der Skulpturen ab. In einer intelligent entwickelten Formensprache schafft es Mehler, Materialien wie Stahl, Bronze und Aluminium durch feine, lineare Faltungen und symmetrische Rundungen zu formen. Thematik der Werke sind florale Formen der Natur. Es können riesige Früchte, Samenkapseln und Blütenstängel sein, die der Betrachter hier erkennt. Neben der Präsentation einer umfangreichen Skulpturenauswahl, von 30 cm kleinen bis zu über 2 m großen Arbeiten, werden auch Zeichnungen und Gemälde sowie kleinere Eisenguss-Unikate ausgestellt.

Kreativität trifft Kenntnisse und eine Ladung Marzipankartoffeln
Mehlers umfassendes und tiefes Verständnis für das Bildhauerhandwerk sorgt in Kombination mit seiner schöpferischen Fantasie und fundierten Kenntnissen über Statik und Materialverhalten von Großskulpturen im Außenraum dafür, dass seine Arbeiten zur höchsten künstlerischen Qualität gezählt werden. Neben harter Materialität und handfestem Entstehungsprozess steht die spielerisch leichte Erscheinung der Skulpturen. Hinzu kommen die, im eigenen Verfahren entwickelten, patinierten Oberflächen, welche die farbliche Wirkung zwischen gelb, orange und braun changieren lassen. Die Wirkkraft der Skulpturen schafft es, sich zwischen den Gegensätzen von Leichtigkeit und Massivität zu bewegen und dabei die Grenzen dieser Polaritäten verschwimmen zu lassen. Die Initialzündung zur „KAVEX“-Reihe hatte Mehler in einem Urlaub auf Föhr. Seine Frau Sonja Edle von Hoeßle, ebenfalls Künstlerin und Mitgründerin des „erbachshof-art-project“, schenkte ihm selbstgemachte Marzipankartoffeln. Diese waren in braune Papiertütchen eingewickelt, die er nach dem Verzehr zu falten begann. Mehler erkannte das plastische Potenzial dieser Faltungen, die ihn zu wegweisenden Skizzen für Metallskulpturen inspirierten.

Herbert Mehler - Spola - courtesy of the artist and ANNA LAUDEL Gallery

Zurück

Unsere Website wurde ausgezeichnet:

Bitte nutzen Sie einen moderneren Browser.